Arbeiten im sumpfigen Gelände für den Spielplatz beim Chathura-Kinderheim
Liebe Freunde,
die Mädchen vom Chathura-Kinderheim grüßen Sie herzlich und bedanken sich für Ihre Unterstützung.
Wie Sie ja wissen, haben die Arbeiten für unseren großen Spielplatz bereits vor Monaten begonnen. Nachdem mit einem Bagger ein Hang auf unserem Grundstück abgetragen wurde, waren sieben Arbeiter aus dem Dorf damit beschäftigt, die Erde für den Spielplatz ordentlich bis an den Rand zu verteilen. Eine wirklich mühsame Handarbeit unter heißer tropischer Sonne. Aber diese Arbeiter waren froh, dass sie über Monate ein gesichertes Einkommen für ihre Familien hatten.
Da aus den angrenzenden sumpfigen Reisfeldern laufend wieder Wasser einsickert, muss eine stabile Mauer den Spielplatz sichern. Immer wieder musste das Sickerwasser aus dem Graben geschöpft werden. Erst dann konnten die Maurer mit der Arbeit weitermachen.
26 Lastwagenladungen mit großen Granitsteinen, 8 Ladungen Kies,15 Lastwagen mit Sand und 70 Sack Zement haben wir für die Stützmauer benötigt. Zusammen mit den Arbeitslöhnen und für weiteres Material haben wir ca. 8000 Euro für diese Arbeiten ausgegeben.
Die schweren Granitsteine wurden mit Beton zu einer stabilen Mauer aufgeschichtet und Plastikrohre für die Entwässerung eingemauert. Die niedrige Mauer war aber kein Hindernis für Wildschweine, die nachts den lockeren Boden mit Begeisterung durchwühlten und die mühsame Arbeit vonTagen verwüsteten. Ein hoher Zaun muss deshalb einbetoniert werden. Zur Sicherheit der Kinder und zum Schutz gegen zwei- und vierbeinige Einbrecher ist dies erforderlich. Fünf große Rollen Maschendrahtzaun haben dafür ausgereicht. Die Pfosten für den Zaun wurden alle in Handarbeit aus Beton gegossen.
Kritisch überwachte unser Amarathunga die Arbeiten und falls nötig ließ er nachbessern. Damit der Zaun lange stabil bleibt, wurde er danach auch noch in einen Betonsturz einzementiert. Die Kosten für die Baggerarbeiten, die Materialkosten und auch die Arbeitslöhne für die fleißigen Bauarbeiter haben ein großes Loch in unsere Vereinskasse gerissen, das wir wieder schnell auffüllen müssen. Zum Glück hat auch dieses Jahr die Globus-Stiftung wieder die laufenden Kosten für die Grundversorgung der Kinder übernommen und uns damit finanziell entlastet. Nur deshalb konnten wir uns an diese Bauarbeiten wagen.
Für unsere Kinder sind diese Arbeiten eine willkommene Abwechslung. Allerdings dauert es ihnen viel zu lang, bis der Spielplatz endlich fertig ist. Bereits jetzt schon machen sie dort Wettrennen und Ballspiele. Damit sich keines der Mädchen verletzt, ist immer eine unserer Betreuerinnen in der Nähe. Bei den vielen Unebenheiten und Steinen können die Mädchen leicht stolpern und fallen. Wenn alle Arbeiten fertig sind, wird eine Baumaschine den Erdboden säubern und einebnen. Dann kann mit der endgültigen Gestaltung des Platzes begonnen werden.
Noch mehr Spaß macht es den Kindern, wenn Mama Vinitha die "Blinde Kuh" ist. In ein paar Monaten werden hoffentlich alle Arbeiten fertig sein und die Mädchen können ihren Spielplatz dann endlich in Besitz nehmen. Wir haben bereits Spenden für Spielgeräte erhalten, die dann auch sofort aufgestellt werden.
Es fehlt auch noch an Kricketschlägern, aber ein altes Brett tut's zur Not auch.
Der Weg zu unserem Waschplatz und dem Spielplatz dahinter ist bereits fertig betoniert. Jetzt kann man dort auch bei Regen gut laufen.
Die Arbeiten rund ums Chathura-Kinderheim reißen nicht ab. Immer gibt es was zu mauern oder auszubessern. Da unser Raum für die Hausaufgaben sehr eng ist, brauchen wir einen zusätzlichen Schulungsraum mit einer Bibliothek für die Kinder. Dort können dann auch die Lerncomputer untergebracht werden. Dieser Anbau entsteht gerade auf einer Grundfläche von 25 qm.
Da die Arbeiten rund um's Kinderheim ständig überwacht werden mussten, blieb leider kaum Zeit für einen Ausflug in den Schulferien. Auch aus Kostengründen haben wir darauf verzichtet. Unsere Mädchen verstehen diese Entscheidung, denn die Kosten für alle Baumassnahmen sind hoch. Ein großer Spielplatz zum Toben und ein Raum zum Entspannen beim Lesen in der neuen Bibliothek sind diesen Verzicht wert.
Für einen Tagesausflug ans Meer hat's dann doch noch gereicht. Viele schöne Muscheln erinnern jetzt daheim an diesen schönen Tag.
Im Oktober hat unsere Heimmutter Vinitha die Führerscheinprüfung bestanden.
Herzlichen Glückwunsch und allzeit gute Fahrt.
In Sri Lanka sieht man immer noch nur sehr selten eine Frau am Steuer. Gerade deshalb freuen wir uns sehr über ihre Courage.
Damit unsere Heimmutter jetzt dringende Arzt- und Behördentermine, sowie Besorgungen schnell selbst erledigen kann, möchten wir einen kleinen Gebrauchtwagen anschaffen.
Leider sind die Preise auch für gebrauchte PKWs in den letzten Jahren enorm gestiegen. Einen guten Gebrauchtwagen, den wir uns leisten können, haben wir leider noch nicht gefunden. Schön wäre es, wenn wir dafür Spenden bekommen würden. Man man es kaum glauben, aber ein Gebrauchtwagen, den man hier in Deutschland für ca. 3 - 4000 Euro finden würde, kostet in Sri Lanka (bedingt durch die hohe Besteuerung) ca. 15.000 Euro mehr.
Soweit die Neuigkeiten aus dem Chathura-Kinderheim in Mabotuwana.
Herzlichen Dank, dass Sie uns auf so vielfältige Weise helfen.
Ihre
Anneliese Woll
Kinderhilfsprojekt Galle - Sri Lanka e.V.